Lechwehr

Fairer Handel von erneuerbaren Energien

Der Wissenschaftler und Energietechniker Simon Herzog hielt in der vergangenen Woche den Jahresvortrag der Fairtrade-Town Landsberg. Die Veranstaltung, organisiert von der verantwortlichen Steuerungsgruppe der Stadt, fand wie immer in der Aula des Dominikus-Zimmermann-Gymnasiums statt.

Unter dem Thema "Fairer Handel von erneuerbaren Energien mit Ländern des Globalen Südens" präsentierte Simon Herzog beeindruckende Einblicke in seine Forschungsergebnisse, die er während eines sechsmonatigen Aufenthalts in Brasilien, dem größten Land Südamerikas, gewonnen hatte.

Im ersten Teil seines Vortrags betonte Herzog, dass Deutschland die Energiewende nicht ohne Unterstützung des Globalen Südens schaffen kann, da die Erträge bei Wind- und Solarenergie nicht ausreichen um eine komplette Abkehr von fossilen Energieträgern zu gewährleisten. Brasilien und andere Länder des Globalen Südens könnten mit Hilfe von Wasserstoffexporten diese Lücke schließen.

Anhand von Statistiken zeigte der Referent, dass die Erträge vergleichbarer Windkraft- und Solaranlagen in Brasilien aufgrund der klimatischen Verhältnisse um ein Vielfaches höher sind als in unserer gemäßigten Klimazone.

Aus der zahlreichen und kritischen Zuhörerschaft kamen Bedenken, ob der Handel mit diesen erneuerbaren Energien wirklich fair ablaufen wird oder, ob einige wenige multinationale Konzerne das Geschäft dominieren werden. Simon Herzog wies darauf hin, dass die Produktion von regenerativen Energien in Brasilien zahlreiche neue, auf verschiedene Regionen verteilte, Arbeitsplätze schuf. Der Referent wurde für seinen informativen und anschaulichen Vortrag mit anhaltendem Applaus verabschiedet.