Lechwehr

Fortschritte in der kommunalen Wärmeplanung

Im Rahmen eines gut besuchten Informationsabends zur kommunalen Wärmeplanung am 11. März 2025 präsentierte die Stadt Landsberg am Lech, vertreten durch zweiten Bürgermeister Moritz Hartmann, zusammen mit den Projektpartnern Lechwerke AG (LEW) und der digikoo GmbH den aktuellen Stand. Ergänzende Gastbeiträge kamen vom Forschungsinstitut für Energiewirtschaft (FfE) sowie der Landsberger Energieagentur (LENA e. V.). Mit dem Projekt Kommunale Wärmeplanung für Landsberg am Lech erhalten Bürgerinnen und Bürger mehr Planungssicherheit für die Wahl der individuell passenden Heiztechnologie in Privathaushalten. So wird im Zuge der kommunalen Wärmeplanung beispielsweise relativ früh deutlich werden, wo und wann später mögliche Wärmenetze entstehen werden.

Die Ergebnisse der Bestandsanalyse präsentierte Stefan Stölzle von den LEW. Er zeigte unter anderem auf, dass sich besonders die historische Altstadt mit ihrer dichten Bebauung, den wenigen Freiflächen sowie den denkmalgeschützten Gebäuden für eine Wärmenetzversorgung eignet. Der nahegelegene Lech bzw. Mühlbach könnte hierfür als potenzielle Wärmequelle genutzt werden. Die Stadtwerke Landsberg KU haben dieses Potenzial bereits erkannt und planen eine Flusswasserwärmepumpe, deren Bau bald beginnen soll. Diese Übereinstimmung zwischen den Ergebnissen der Wärmeplanung und einer bereits im Stadtgebiet laufenden Maßnahme unterstreicht die Qualität beider Ansätze.

Vorgestellt wurden auch dezentrale Lösungen. Besonders in Gebieten mit geringerer Bebauungsdichte stellen dezentrale Wärmepumpen eine effiziente Alternative dar. Wirtschaftlich interessante Lösungen für die Umrüstung fossil beheizter Einzelgebäude stellen aktuell Wärmepumpentechnologien wie Erdkollektoren, Tiefensonden oder Grundwasserwärmepumpen dar.

Die nächsten Schritte sind: In den kommenden Wochen sollen bereits identifizierte Gebiete detaillierter untersucht und verschiedene Szenarien entwickelt werden. Dazu zählt unter anderem die konkrete Definition von Gebieten für Fernwärmeausbau oder Erschließung, eine Prognose hinsichtlich der Anschlussquoten auf der Basis von Arbeitspreisen und Technologiekosten und die Berücksichtigung lokaler Besonderheiten bei der Wahl des Wärmeversorgungstyps. 

Zweiter Bürgermeister Moritz Hartmann: „In Landsberg macht der Wärmeverbrauch rund 50 Prozent des gesamten Endenergieverbrauchs aus. Darin steckt viel Potenzial zur Reduzierung unserer Emissionen. Unser Ziel ist es, realistische Perspektiven für eine klimaneutrale Wärmeversorgung zu entwickeln und dabei alle relevanten Akteure einzubeziehen: Energieunternehmen wie unsere Stadtwerke, Netzbetreiber, Immobilienbesitzer sowie Gewerbe und Industrie. Nur gemeinsam können wir die Wärmewende in Landsberg vorantreiben.“